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St. Petrus und Paulus S t e
i n h a u s e n
"Die schönste Dorfkirche der Welt"
Zwischen der alten oberschwäbischen
Reichsstadt Biberach an der Riß und dem ehemaligen Reichsstift und heutigen
Bäderstadt Bad Schussenried liegt, abseits der Ströme heutigen Verkehrs, die
Wallfahrtskirche Steinhausen.
Mit dem Bau der Wallfahrtskirche von Steinhausen tritt Dominikus Zimmermann in
die Reihe der großen deutschen Baumeister seiner Zeit. In Steinhausen zeigen
sich zum erstenmal in seinem Schaffen die persönlichen Wesenszüge, die dann in
ihrer vollen und reifen Entfaltung Zimmermanns Alterswerk, die Wallfahrtskirche
in der Wies bei Steingaden, auszeichnen. Die Architektur von Dominikus
Zimmermann und die von seinem Bruder geschaffenen Stukkaturen und Fresken
wachsen in Steinhausen zu seltener Einheitlichkeit der Gesamtwirkung zusammen.
Dies und das durchaus Persönliche im Stil der Zimmermanns sichern der
Wallfahrtskirche Steinhausen ihren besonderen Platz in der deutschen Kunst des
18. Jahrhunderts.
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Die Wallfahrtskirche St. Peter und Paul von Steinhausen wurde bereits
zur Zeit ihrer Erbauung als "eine der herrlichsten im ganzen Schwaben-landt"
gepriesen. Heute beweisen jedes Jahr Tausende von Besuchern, daß ihr Ruhm die Grenzen des
Schwabenlandes längst überschritten hat. Steinhausen gilt als ein Meisterwerk des
süddeutschen Rokkoko, das mit seiner Vitalität, seiner naturhaften Gestaltenfülle und
seiner heiter-festlichen Stimmung immer von neuem bezaubert. (weitere
Bilderbeispiele aus der Kirche)
Die Gründung der ersten Kapelle läßt sich nicht genau
datieren, dürfte aber gegen Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts erfolgt
sein. Bereits 1275 wird Steinhausen als Wechselpfarrei mit Muttensweiler erwähnt und 1283
erscheint in den Akten auch der Name der Kapelle "Unser lieben Frau". |
Die Steinhauser Wallfahrt zählte nie zu den
berühmtesten, sondern war mehr von regionaler Bedeutung. Dennoch stieg die Zahl der
Pilger an besonderen Festtagen vor allem am Freitag nach Christi Himmelfahrt, dem
sogenannten "Dillinger Freitag", auf mehrere Tausend.
1727 - 1733 wurde unter Abt Didacus Ströbele vom Kloster Bad
Schussenried durch die Gebrüder Dominikus (Architekt und Stukkateur) und Johann Baptist
Zimmermann (Freskenmaler) die heute noch "Schönste Dorfkirche der Welt"
erbaut.
Die Bedeutung Steinhausens ist groß. Sie wird nicht erfaßt,
wenn man Steinhausen nur als Vorläufer der Wies-Kirche bezeichnet. Steinhausen ist die
erste Kirche ovalen Grundrisses mit Freipfeileranlage. Allein durch Steinhausen wäre
Dominikus Zimmermann in die erste Reihe der führenden deutschen Barockbaumeister
aufgerückt. Vor Johann Michael Fischer und Balthasar Neumann schuf D. Zimmermann die
geniale Verbindung der Freipfeilerhalle mit dem Zentralbau ovaler Prägung. Diese erfolgte
in stammlich gebundener Form (voralbergisch-wessobrunnisch). Die Kirche in Steinhausen
steht in einem Kraftfeld, das die Wies als Spätwerk klassischer Gestaltung nicht mehr
besitzt. |
Wer Steinhausen jedoch nur
ästhetisch genießt, geht am Wesen der Kirche vorbei: Theologisch-heils-
geschichtlicher Gehalt und künstlerische Form bedingen und
steigern sich gegenseitig. |
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Die Form erhält eine geistige Sinngebung,
der theologische Gedanke erscheint in sinnlicher Gestalt.
Das lebendige Zusammenspiel beider Dimensionen entstammt der fruchtbaren
Zusammenarbeit zwischen den Künstlern und dem Bauherrn, Abt Didacus Ströbele von
Schussenried, dem man das theologische Programm der Kirche wohl zuschreiben darf. Dieses
Zusammenspiel zeigt sich auch an der Darstellung von ungewöhnlichen Tierstukkaturen zu
denen sich vielfältige Blumenstukaturen gesellen. |
Die
Wallfahrt zum Gnadenbild aus dem
15. Jahrhundert
Das Gnadenbild des 15.Jh. mit barocker Krone vor dem Hochaltarbild
Pieta mit gesamtem Hochaltarbild (74KB) |
Der größte Wallfahrtstag (Freitag nach "Christi Himmelfahrt")
in der Geschichte Steinhausens wurde der "Dillinger Freitag" genannt. Die
Herkunft der Bezeichnung konnte bisher nicht geklärt werden. Das Buch von Kasper/Strache
"Steinhausen, Ein Juwel" nennt (Seite 7) Einzelheiten, z.B. 11 bzw. 13
Pilgergruppen. Offensichtlich durch den gleichzeitig stattfindenden Blutritt zu Weingarten
hat diese Wallfahrt völlig aufgehört. Dafür erfährt die
Wallfahrt zu "Unserer lieben Frau" heute ihren jährlichen Höhepunkt am 'schmerzhaften Freitag' dem Fest "Mariä Schmerzen".
Am Freitag vor Palmsonntag
um 09:30 Uhr feiern hier hunderte Wallfahrer einen Festgottesdienst zu Ehren der heiligen
Jungfrau Maria.
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erstellt: 01.03.1998
geändert: 13.11.2012